26.04.2011: In einer großen Gangerweiterung am Säulensiphon war schon bei den ersten Begehungen der Nordblau ein hoher Schlot aufgefallen. In vier Exkursionstagen gelang einer Gruppe von jeweils zwei bis drei Personen die Besteigung des Schlotes bis in eine Höhe von ca. 70 Metern über dem Flussniveau. Die Besteigung des senkrechten Schlotes wurde unter dem Einsatz einer Kletterstange und im freien Klettervorstieg durchgeführt. Die Sicherung erfolgte entsprechend einer alpinen Erstbegehung am dynamischen Seil über eingebohrte Felsanker und an natürlichen Befestigungspunkten.
Die erkundeten Schächte weisen einen Durchmesser von teilweise 10 Metern auf. Die starke Korrosion des Gesteins erinnert an alpine Schächte, im oberen Bereich des Schlotes finden sich schöne Wandsinter und feine Kristallrasen. Das entdeckte Schacht-Schlotsystem wird seinem alpinen Charakter entsprechend „Totes Gebirge“ benannt. Das sehr zerklüftete Gestein in „Toten Gebirge“ bietet zahlreiche Ansatzpunkte für weiterführende Schächte und Gänge.
Parallel dazu konnte ein Höhlentauchteam den Suppinger Siphon und den Gang dahinter auf 136 Meter Länge vermessen. Am Umkehrpunkt mündet ein weiterer Zubringer ein, der Hauptgang setzt sich mit einer Gangbreite von bis zu 20 Metern weiter Richtung Laichingen fort.
Die aktuelle Gesamtlänge hat sich auf 960 Meter erhöht, der tiefste Punkt der Höhle befindet sich momentan am Grund des Suppinger Siphons 140 Meter unter dem Schachteinstieg.
Frank Liedtke beim Transport eines Tauchgerätes (Foto: Jürgen Bohnert)