Forschungslager im Berghüler RÜB-Schacht

Vom 12.-14.04.2024 fand das gut besuchte Forschungslager der Arge Blaukarst im Berghüler RÜB-Schacht statt. Für dieses Grabungsprojekt haben wir kürzlich alle erforderlichen Genehmigungen von den zuständigen Behörden erhalten. Der Schacht befindet sich in direkter Verlängerung des nördlichen Teils der momentan 8,4 km langen Hessenhauhöhle – nur ca. 400 m vom derzeitigen Endversturz entfernt.

Aufgrund der deutlichen Bewetterung und einem gemessenen CO2-Anteil von 1,4 % ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, hier auf die Fortsetzung der Hessenhauhöhle zu treffen.

Bislang war am Ende des künstlichen Entwässerungsschachtes in 9 m Tiefe ein natürlicher Schacht bekannt, der noch bis in eine Tiefe von 20 m verfolgt werden konnte und dann im Versturz endete. Beim aktuellen Forschungslager gelang jedoch der Durchbruch in ein verzweigtes Höhlensystem, das bislang bis in 40 m Tiefe und auf eine Gesamtlänge von 66 m vermessen werden konnte. Aus Zeitgründen musste jedoch auf offener Strecke umgedreht werden.

Joachim Striebel von der Südwestpresse konnte sich während unseres Forschungslagers vor Ort selbst ein Bild von den Arbeiten machen und veröffentlichte über seine Eindrücke einen Artikel, der am 22.04.2024 erschien.

Markus Bölzle bei der Vermessung im Berghüler RÜB-Schacht

Vortrag der Arge Blaukarst in Berghülen am 18.01.2020

Am 18.01.2020 werden die Forscher der Arge Blaukarst um 19:00 Uhr in der Auhalle in Berghülen in einem Vortrag  über die spektakulären Neuentdeckungen in der Hessenhauhöhle berichten. In ausgedehnten Vorstößen konnte 2019 die 8-Kilometer-Marke überschritten werden.

Im Vortrag mit dem Titel „Expedition Hessenhauhöhle – die Entdeckung einer Riesenhöhle“ werden die Entdecker über die tagelangen Vorstöße in die nördlichen Abschnitte dieser Höhle berichten. Es konnten 8 Siphone durchtaucht und ausgedehnte Überwasserpassagen mit wundervollem Tropfsteinschmuck erforscht werden.

Außerdem werden die Fortschritte bei der Erkundung der Seligengrundhöhle vorgestellt werden.

Der Eintritt ist frei, für Getränke und Verpflegung ist gesorgt.

Vortrag „Expedition Hessenhauhöhle – die Erkundung einer Riesenhöhle“

Am Samstag, 13.02.2016 veranstaltete die Arge Blaukarst wieder einen abendfüllenden Vortrag in der Auhalle in Berghülen über die Erforschung der Hessenhauhöhle .

Ca. 400 Besucher hatten den Weg in die Auhalle gefunden.

Im Vortrag mit dem Titel „Expedition Hessenhauhöhle – die Erkundung einer Riesenhöhle“ berichteten Jürgen Bohnert und Markus Bölzle, wie die Höhle nach dem Durchbruch im März 2011 in vielen Expeditionen auf aktuell 5604 Meter Gesamtlänge erforscht und vermessen werden konnte. Anhand von Filmen und Fotos konnten die Zuschauer die unterirdische Reise in die Blaubeurer Alb verfolgen, die schließlich bis zur Riesenhöhle – d.h. einer Höhle mit mehr als 5 km Gesamtlänge – führte. Die Forscher berichteten über tagelange Biwaktouren ohne Verbindung zur Außenwelt und zeigten die Erkundung wunderschöner Tropfsteintunnel, die erstmals vom Licht der mitgebrachten Lampen erhellt wurden. Nach wie vor läßt sich der unterirdische Fluß der Nordblau in Richtung zentrales Einzugsgebiet verfolgen – ein Ende wurde bislang noch nicht erreicht.

Vor dem südlichen Siphon 5 wurden hochwertige binaurale Audioaufnahmen angefertigt, die Jürgen Bohnert dem Publikum präsentierte, um einen Eindruck von der speziellen Atmosphäre an dieser ca. 1300 Meter vom Eingang entfernten Stelle zu ermöglichen.

Download der Audioaufnahme am Siphon 5 (räumlicher Effekt nur mit Kopfhörern)

Während im Süden ein Versturz den Weiterweg Richtung Blauhöhlensystem erschwert (die Distanz beträgt hier noch 850 Meter), konnten die Höhlentaucher der Arge Blaukarst Richtung Norden viel Neuland machen. Das derzeitige Ende bildet der Nordsiphon 5, ca. 2 km vom Eingang enternt, der bei einer der nächsten Touren durchtaucht werden soll.

Die Auhalle war zu Beginn des Vortrages bis auf den letzten Platz gefüllt. Foto: Peter de Coster

Zwar bleibt die Befahrung der Hessenhauhöhle momentan Höhlenforschern vorbehalten, aber auch der oberirdische Karst des Blautopfeinzugsgebietes ist eine Reise wert.

So präsentierte die Arge Blaukarst einen neuen Karstwanderweg – den „Blaukarst-Ultra“- der auf einer Länge von gut 80 km der Grenze des 160 Quadratkilometer großen Blautopfeinzugsgebietes folgt und damit einen guten Eindruck von dessen riesiger Ausdehnung sowie seiner oberirdischen Karstformen wie Trockentälern, Karstsenken und Dolinen  vermitteln soll. Im Gegensatz zu einem klassischen Wanderweg verwendet der „Blaukarst-Ultra“ keine Wegmarkierungen, sondern basiert auf einer GPS-Route in Form einer GPX-Datei, die sich auf herkömmliche Satellitennavigationsgeräte aufspielen lässt. Die Route beruht einerseits auf akribischem Kartenstudium, andererseits aber auch auf praktischer Erkundung im Gelände.

Mit diesem thematischen Karstwanderweg möchte die Arge Blaukarst Freizeitsportler animieren, einerseits die oberirdischen Erscheinungsformen des faszinierenden Karstes der Blaubeurer Alb kennenzulernen und andererseits etwas für ihre Gesundheit und Fitness zu tun. Je nach persönlicher Leistungsfähigkeit und Neigung kann dabei der Wanderweg in verschieden lange Etappen – z.B. über mehrere Wochenenden – aufgeteilt werden. Für gut trainierte Wanderer ist dabei die gesamte Strecke vermutlich an einem Wochenende zu schaffen, ein routinierter Ultramarathonläufer wird die Strecke sogar innerhalb eines Tages absolvieren können.

Die Arge Blaukarst freut sich über Rückmeldungen zum „Blaukarst-Ultra“ und zur Routenoptimierung.

Download der Blaukarst-Ultra-Route

Über den Vortrag berichtete auch ein Artikel in der Südwestpresse und ein Artikel in der Schwäbischen Zeitung.

Viel Neuland in der Hessenhauhöhle Richtung Norden und Weiterarbeit im Versturz Richtung Süden

Vom 18.-20.09.2015 unternahmen Jürgen Bohnert, Markus Bölzle, Roland Konopac, Tewje Mehner und Wieland Scheuerle eine Biwaktour Richtung Norden. Aufgrund der guten Personalstärke konnten zwei Teams parallel arbeiten.

Markus Bölzle und Tewje Mehner konnten weitere 270 m Ganglänge in dem großen Tunnel der „Laichingen Direttissima“ vermessen und drehten auf offener Strecke um. Auffällig sind zudem wunderschöne Versinterungen, die zu den schönsten und filigransten der Höhle gehören.

Jürgen Bohnert konnte in der Zwischenzeit den bisherigen Endsiphon der Nordblau (Nordsiphon 4) durchtauchen. Nach nur knapp 10 m Tauchstrecke stand er schon wieder in einem großen Überwassertunnel. Dieser wurde zusammen mit Roland Konopac und Wieland Scheuerle vermessen. Nach gut 80 m Ganglänge kündigte sich in einem tiefen Becken schon der nächste Siphon an, allerdings zweigen etliche Seitengänge ab, von denen bisher aus Zeitgründen nur ein Teil erkundet und vermessen werden konnte. So ist auch eine trockene Umgehung noch nicht ausgeschlossen. In diesem Gangabschnitt konnten gut 160 m Ganglänge vermessen werden, so dass die Gesamtvermessungsleistung bei dieser Tour immerhin 430 m betrug. Die Gesamtlänge der Hessenhauhöhle erhöht sich damit auf 5460 m.

Eine Woche später fand dann gleich die nächste Biwaktour Richtung Süden statt.

Jürgen Bohnert, Roland Konopac und Frank Liedtke konnten im Endversturz hinter Siphon 6 ca. 10 m in einer schön versinterten Kammer weiterkommen. Bemerkenswert ist der hier vorhandene Luftzug.

Hessenhauhöhle überschreitet die 5000 m – Marke und wird zur Riesenhöhle

Vom 10.-11.07.2015 führten Jürgen Bohnert, Markus Bölzle und Frank Liedtke eine Biwaktour nach Norden durch und vermassen in der Nordblau weitere 123 m bis zu einem Siphon. Der Siphon wurde von Frank Liedtke frei angetaucht und scheint nach wenigen Metern sofort wieder an die Wasseroberfläche zu steigen.

Kurz zuvor hatten Markus Bölzle und Tewje Mehner direkt hinter dem Klärbeckensiphon 227 m Gangstrecke in dem grossen Überwassertunnel vermessen, der nach Norden zieht. Der Gang wurde „Laichingen Direttissima“ getauft und fällt durch seine für einen (bis auf ein kleines Gerinne)  trockenen Gang ungewöhnlich grossen Dimensionen bis zu 15 m Gangbreite auf. Vom Hauptgang zweigen auch einige Seitengänge ab, die bisher noch nicht erkundet werden konnten. Sollte hier der Durchbruch in ein fossiles System geglückt sein, wie man es bereits aus dem Blauhöhlensystem kennt? Die nächsten Forschungstouren werden es zeigen…

In beiden Fortsetzungen wurde auf offener Strecke umgedreht, mit viel Neuland ist daher in Zukunft zu rechnen.

Stand 11.7. beläuft sich die neue Gesamtlänge auf 5033 m, wodurch die Hessenhauhöhle  in den Kreis der Riesenhöhlen eintritt, von denen es auf der Schwäbischen Alb nunmehr immerhin drei gibt. Das Kartenblatt 7524 Blaubeuren beherbergt mittlerweile sogar zwei Riesenhöhlen.

Grünblau schimmert das Wasser im neu entdecken Gang hinter dem Klärbeckensiphon. Foto: Andreas Kücha

 

Über die Neuentdeckungen in der Hessenhauhöhle berichtete am 22.07.2015 auch die Südwestpresse in dem Artikel ‚Vom Erdfall zur „Riesenhöhle“ ‚.

 

Weiterforschung an den bisherigen Endpunkten der Hessenhauhöhle im Süden und Norden

Vom 17.-19.04.2015 gelangen Markus Bölzle, Andreas Kücha und Wieland Scheuerle Richtung Norden einige interessante Entdeckungen. Sie durchtauchten den Klärbeckensiphon und standen vermeintlich wenige Meter später an einem grossen Siphon. Sie konnten jedoch in einen grossen Überwassertunnel vordringen, in dessen Boden sich ein kleiner Bachlauf eingeschnitten hat. Gerade machten sich die Forscher daran, dem grossen Tunnel zu folgen und ihn zu vermessen, da entdeckte Wieland Scheuerle am Rand des Siphons einen kleinen Durchgang, der wieder in den Nordblauhauptgang führte, so dass hier weitervermessen wurde. Allerdings folgte dann nach 150 Metern tatsächlich ein echter Siphon. Insgesamt wurden 157 Meter Ganglänge vermessen, beim nächsten Mal soll dann der grosse Überwassertunnel weiter erkundet werden.

Markus Bölzle hinter dem Klärbeckensiphon im Neuland. Foto: Andreas Kücha.

Kurz zuvor war es Jürgen Bohnert und Mirek Kopertowski in einer mehrtägigen Biwaktour gelungen, im Versturz hinter Siphon 6 im Süden weiterzukommen. In einem nach Süden führenden Gang wurden im Versturzbereich weitere 45 Meter Ganglänge vermessen. Dort verlegen einige Blöcke die weitere Gangfortsetzung, die jedoch bereits gut einsehbar ist. Ein Ende ist bislang nicht absehbar, allerdings werden erst weitere Grabungsarbeiten durchgeführt werden müssen, um die Fortsetzung zu erreichen.Auf dem Rückweg wurde eine Detailvermessung von Siphon 6 durchgeführt.

Mirek Kopertowski im Versturz hinter Siphon 6. Foto: Jürgen Bohnert

Die aktuelle Gesamtlänge liegt bei 4683 Metern.

Fernsehsendung über die Hessenhauhöhle auf ARTE

Am 18.03.2015 strahlte ARTE im Rahmen der Sendereihe „Im Bann der Jahreszeiten“ auch einen Fernsehbeitrag über Fotodokumentation und DistoX-Vermessung in der Hessenhauhöhle aus. Dieser kann noch über die Mediathek angeschaut werden.

Leider ist dem Produktionsteam ein Fehler unterlaufen: bei den Bildern aus der Hessenhauhöhle taucht irrtümlicherweise auch ein Bild aus dem Mörikedom (Blauhöhlensystem) auf.

Neue Biwaktour zum Versturz hinter Siphon 6

Vom 13.-15-09.2014 fand eine neue Expedition in die Hessenhauhöhle Richtung Süden statt. Neben Jürgen Bohnert und Peter de Coster (Arge Blaukarst) nahmen auch Chris Jewell und Mirek Kopertowski von der britischen Cave Diving Group teil, bekannt unter anderem durch die 2013-Sistema-Huautla-Expedition.

Unterstützt wurde das Team durch Werner Gieswein, Tewje Mehner und Erich Ruopp.

Am ersten Tag konnte ein Schlot vor dem Säulensiphon bis ca. 20 m Höhe erstiegen werden, das Ende wurde nicht erreicht.

Am zweiten Expeditionstag gelang es allen vier Höhlentauchern, den nunmehr 150 m langen 6. Siphon mit Grabungswerkzeugen zu durchtauchen. Jürgen Bohnert, Chris Jewell und Mirek Kopertowski verwendeten jeweils ihre selbst entwickelten geschlossenen Kreislaufgeräte, so dass die Leinenführung im Siphon 6 ohne Zeitdruck optimiert werden konnte. Bislang war das Auftauchen hinter Siphon 6 nur in einer engen schlammerfüllten Spalte bei 130 m möglich, nunmehr konnte jedoch auch die Hauptroute trotz sehr schlechter Sichtbedingungen erfolgreich mit einer Führungsleine gesichert werden. Damit ist das Durchtauchen von Siphon 6 deutlich erleichtert worden, die Tauchstrecke hat sich jedoch um 20 m verlängert.

Knapp 150 m hinter Siphon 6 befindet sich ein grosser Versturz. An der östlichen Wand führt jedoch ein grösserer Umgehungsgang entlang, der nach 40 m in Flusschottern und einem weiteren kleineren Versturz ertrinkt. In einer mehrstündigen Grabung gelang es den vier Forschern, Schotter in den Randbereichen auszuräumen und weiter in die Höhle vorzudringen. Erfolgversprechender war jedoch die Entscheidung, dem zentralen Versturzkegel unter der Höhlendecke nach oben zu folgen. Sperrende Blöcke konnten beseitigt werden und gegen 21:30 Uhr gelang der Durchbruch in eine höhere Etage des Versturzbereichs, z.T. auch mit schönen Sinterbildungen. Die Fortsetzung ist ziemlich verwinkelt und konnte aus Zeitmangel nur kurz untersucht werden, so dass nach der Befahrung von ca. 40 m Höhlengang auf offener Strecke umgedreht werden musste. Die Umkehrzeit war auf 22:00 Uhr festgelegt worden, um nicht auf dem Rückweg das Risiko einer Übermüdung einzugehen.

Gegen 23:30 Uhr erreichten alle Vier wieder sicher das Biwak im Traumtunnel, begaben sich in ihre Schlafsäcke und gönnten sich nach diesem ereignisreichen Tag ein warmes Abendessen mit Tee.

Am Morgen des 3. Expeditionstages im Biwak. Foto: Chris Jewell

Am dritten Expeditionstag ging es nach einem reichhaltigen Frühstück wieder zurück zum Biwak am Säulensiphon, wo die Taucher von Tewje Mehner begrüsst wurden.

Nachdem das Material verstaut worden war traten alle den Rückweg an die Erdoberfläche an. Da so viele Kreislaufgeräte eingesetzt wurden war der Gasverbrauch minimal und die meisten Flaschen konnten in der Höhle verbleiben. Dies bedeutete eine grosse Entlastung beim Rücktransport des Materials, so dass für diesen nur ein Minimum an Trägern benötigt wurde.

Mirek Kopertowski, Peter De Coster, Chris Jewell, Tewje Mehner und Jürgen Bohnert (VLNR) nach der erfolgreichen Biwaktour Richtung Süden. Foto: Erich Ruopp

Neue Expedition macht Hessenhauhöhle zur drittlängsten Höhle der Schwäbischen Alb

Vom 27.-29.06.2014 führten Jürgen Bohnert und Frank Liedtke erneut eine Biwaktour Richtung Süden durch. Hierbei konnten hinter Siphon 6, der bei der Ostertour erstmals durchtaucht worden war, 230 m Neuland vermessen werden. Leider befindet sich am Ende des Hauptganges ein grosser Versturz. Das Wasser hat jedoch einen Umgehungsgang ausgewaschen, der am Versturz vorbei führt. Nach 30 m verstopfen grosse Flussschotter die Fortsetzung, ein Ausräumen ist jedoch leicht möglich.
Dumpfes Wassergrollen deutet darauf hin, dass sich eine befahrbare Fortsetzung in unmittelbarer Nähe befindet.

Zusammen mit den zusätzlichen 100 m Gangstrecke, die im Siphon 6 vermessen wurden, und den 70 m, die eine Woche vorher von Markus Bölzle und Wieland Scheuerle in einem Seitengang vor dem Klärbeckensiphon im Norden vermessen wurden, beläuft sich die neue Gesamtlänge auf 4450 m. Damit nimmt die Hessenhauhöhle nun vor dem Mordloch bei Geislingen den Platz der drittlängsten Höhle der Schwäbischen Alb ein.

Jürgen Bohnert taucht am dritten Tag der Hessenhau-Expedition Richtung Süden wieder mit interessanten Neuigkeiten vor dem Säulensiphon auf. Foto: Andreas Schober

Präsentation der Arge Blaukarst beim Blaubeurer Erlebnislebniswandertag

Im Rahmen des Blaubeurer Erlebniswandertages am 1. Mai stellte die Arge Blaukarst ihre Forschungsarbeit sowie die neue Broschüre „Expedition Hessenhau – Vorstoß in die Höhle ohne Ende“ vor.

Die Wanderroute führte über das „Kleine Grosse Haus“, wo der neue Film der Arge Blaukarst vorgeführt wurde, schliesslich auch zur Hessenhauhöhle im Wald „Buch“. Hier gab es die Möglichkeit, einen Blick in den beleuchteten Eingangsschacht der Höhle zu werfen. Ausgehend von einem kleinen Zwischenhoch, das für gutes Wanderwetter sorgte, kam es im Verlauf des Tages zu einem deutlichen Luftdruckabfall, so dass die Wanderer eine starke Auswärtsbewetterung beobachten konnten. Ausserdem wurde eine Echtzeit- CO2-Messung mit einem neuartigen Sensor demonstriert, der sich durch einen sehr geringen Stromverbrauch auszeichnet und deshalb auch für Langzeitdatenloggerprojekte geeignet ist. Im Schacht konnten bis zu 2 % CO2 gemessen werden, selbst in der Doline waren es noch 1,3 %. Aufgrund der barometrische Bewetterung in Kombination mit dem starken CO2-Austritt gilt die Hessenhauhöhle in Fachkreisen als ein einzigartiges Naturwunder.

Im Gespräch mit Wanderern über den aktuellen Forschungsstand in der Hessenhauhöhle. Foto: Jürgen Bohnert

Die Höhlentaucher der Gruppe berichteten über die Osterbiwaktour Richtung Süden, bei der der immerhin 130 Meter lange Siphon 6 durchtaucht und ein grosser Überwassertunnel erreicht werden konnte, der im Rahmen der nächsten Tour erkundet und vermessen werden soll. Die aktuell verwendete Tauchausrüstung inklusive des Kreislaufgerätes „Raycy“ wurde den Gästen dabei in der Doline demonstriert.

Insgesamt nahmen am Erlebniswandertag 1800 Wanderer teil.

Tauchgang mit Kreislaufgerät "Raycy" in der Hessenhauhöhle. Foto: Peter De Coster

Bericht der Südwestpresse über den Erlebniswandertag