Hessenhauhöhle überschreitet die 5000 m – Marke und wird zur Riesenhöhle

Vom 10.-11.07.2015 führten Jürgen Bohnert, Markus Bölzle und Frank Liedtke eine Biwaktour nach Norden durch und vermassen in der Nordblau weitere 123 m bis zu einem Siphon. Der Siphon wurde von Frank Liedtke frei angetaucht und scheint nach wenigen Metern sofort wieder an die Wasseroberfläche zu steigen.

Kurz zuvor hatten Markus Bölzle und Tewje Mehner direkt hinter dem Klärbeckensiphon 227 m Gangstrecke in dem grossen Überwassertunnel vermessen, der nach Norden zieht. Der Gang wurde „Laichingen Direttissima“ getauft und fällt durch seine für einen (bis auf ein kleines Gerinne)  trockenen Gang ungewöhnlich grossen Dimensionen bis zu 15 m Gangbreite auf. Vom Hauptgang zweigen auch einige Seitengänge ab, die bisher noch nicht erkundet werden konnten. Sollte hier der Durchbruch in ein fossiles System geglückt sein, wie man es bereits aus dem Blauhöhlensystem kennt? Die nächsten Forschungstouren werden es zeigen…

In beiden Fortsetzungen wurde auf offener Strecke umgedreht, mit viel Neuland ist daher in Zukunft zu rechnen.

Stand 11.7. beläuft sich die neue Gesamtlänge auf 5033 m, wodurch die Hessenhauhöhle  in den Kreis der Riesenhöhlen eintritt, von denen es auf der Schwäbischen Alb nunmehr immerhin drei gibt. Das Kartenblatt 7524 Blaubeuren beherbergt mittlerweile sogar zwei Riesenhöhlen.

Grünblau schimmert das Wasser im neu entdecken Gang hinter dem Klärbeckensiphon. Foto: Andreas Kücha

 

Über die Neuentdeckungen in der Hessenhauhöhle berichtete am 22.07.2015 auch die Südwestpresse in dem Artikel ‚Vom Erdfall zur „Riesenhöhle“ ‚.