Vortrag „Expedition Hessenhauhöhle – die Erkundung einer Riesenhöhle“

Am Samstag, 13.02.2016 veranstaltete die Arge Blaukarst wieder einen abendfüllenden Vortrag in der Auhalle in Berghülen über die Erforschung der Hessenhauhöhle .

Ca. 400 Besucher hatten den Weg in die Auhalle gefunden.

Im Vortrag mit dem Titel „Expedition Hessenhauhöhle – die Erkundung einer Riesenhöhle“ berichteten Jürgen Bohnert und Markus Bölzle, wie die Höhle nach dem Durchbruch im März 2011 in vielen Expeditionen auf aktuell 5604 Meter Gesamtlänge erforscht und vermessen werden konnte. Anhand von Filmen und Fotos konnten die Zuschauer die unterirdische Reise in die Blaubeurer Alb verfolgen, die schließlich bis zur Riesenhöhle – d.h. einer Höhle mit mehr als 5 km Gesamtlänge – führte. Die Forscher berichteten über tagelange Biwaktouren ohne Verbindung zur Außenwelt und zeigten die Erkundung wunderschöner Tropfsteintunnel, die erstmals vom Licht der mitgebrachten Lampen erhellt wurden. Nach wie vor läßt sich der unterirdische Fluß der Nordblau in Richtung zentrales Einzugsgebiet verfolgen – ein Ende wurde bislang noch nicht erreicht.

Vor dem südlichen Siphon 5 wurden hochwertige binaurale Audioaufnahmen angefertigt, die Jürgen Bohnert dem Publikum präsentierte, um einen Eindruck von der speziellen Atmosphäre an dieser ca. 1300 Meter vom Eingang entfernten Stelle zu ermöglichen.

Download der Audioaufnahme am Siphon 5 (räumlicher Effekt nur mit Kopfhörern)

Während im Süden ein Versturz den Weiterweg Richtung Blauhöhlensystem erschwert (die Distanz beträgt hier noch 850 Meter), konnten die Höhlentaucher der Arge Blaukarst Richtung Norden viel Neuland machen. Das derzeitige Ende bildet der Nordsiphon 5, ca. 2 km vom Eingang enternt, der bei einer der nächsten Touren durchtaucht werden soll.

Die Auhalle war zu Beginn des Vortrages bis auf den letzten Platz gefüllt. Foto: Peter de Coster

Zwar bleibt die Befahrung der Hessenhauhöhle momentan Höhlenforschern vorbehalten, aber auch der oberirdische Karst des Blautopfeinzugsgebietes ist eine Reise wert.

So präsentierte die Arge Blaukarst einen neuen Karstwanderweg – den „Blaukarst-Ultra“- der auf einer Länge von gut 80 km der Grenze des 160 Quadratkilometer großen Blautopfeinzugsgebietes folgt und damit einen guten Eindruck von dessen riesiger Ausdehnung sowie seiner oberirdischen Karstformen wie Trockentälern, Karstsenken und Dolinen  vermitteln soll. Im Gegensatz zu einem klassischen Wanderweg verwendet der „Blaukarst-Ultra“ keine Wegmarkierungen, sondern basiert auf einer GPS-Route in Form einer GPX-Datei, die sich auf herkömmliche Satellitennavigationsgeräte aufspielen lässt. Die Route beruht einerseits auf akribischem Kartenstudium, andererseits aber auch auf praktischer Erkundung im Gelände.

Mit diesem thematischen Karstwanderweg möchte die Arge Blaukarst Freizeitsportler animieren, einerseits die oberirdischen Erscheinungsformen des faszinierenden Karstes der Blaubeurer Alb kennenzulernen und andererseits etwas für ihre Gesundheit und Fitness zu tun. Je nach persönlicher Leistungsfähigkeit und Neigung kann dabei der Wanderweg in verschieden lange Etappen – z.B. über mehrere Wochenenden – aufgeteilt werden. Für gut trainierte Wanderer ist dabei die gesamte Strecke vermutlich an einem Wochenende zu schaffen, ein routinierter Ultramarathonläufer wird die Strecke sogar innerhalb eines Tages absolvieren können.

Die Arge Blaukarst freut sich über Rückmeldungen zum „Blaukarst-Ultra“ und zur Routenoptimierung.

Download der Blaukarst-Ultra-Route

Über den Vortrag berichtete auch ein Artikel in der Südwestpresse und ein Artikel in der Schwäbischen Zeitung.