Vortrag in Berghülen

Am Freitag, den 30.03.2007 hielt die Arge Blaukarst in der Auhalle in Berghülen vor ca. 300 interessierten Zuschauern einen Vortrag über die Grabung in der Hessenhaudoline und die Forschung in der neu entdeckten Hessenhauhöhle.
Es gibt einen kurzen Vortragsbericht basierend auf einem Artikel der Südwestpresse, der den Vortragsinhalt im wesentlichen korrekt zusammenfasst. Allerdings muss hier eine Aussage noch korrigiert werden: Aufgefallen ist die Hessenhaudoline den Höhlenforschern nicht durch Schneeabschmelzungen – die gab es an anderer Stelle im Blautopfeinzugsgebiet – sondern durch starke auswärtsgerichtete Bewetterung im Mai 2005 am Ende eines recht heissen Tages. Im Winter ist die Bewetterung an der Hessenhaudoline überwiegend einwärtsgerichtet – vergleiche die entsprechenden Aussagen im Kapitel über die Bewetterung – wodurch es nicht zu Schneeabschmelzungen kommen kann.

I-Punkthalle entdeckt

In der I-Punkt-Halle (Foto: Andreas Schober, Assistenz: Richard Frank, Florian Gruner)

In der I-Punkt-Halle (Foto: Andreas Schober, Assistenz: Richard Frank, Florian Gruner)

Am 30. Dezember 2006 stießen Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Blaukarst in etwa 30 Metern Grabungstiefe auf ein schmales Fenster zwischen den Gesteinsblöcken. Nach einer kurzen Grabungsaktion konnte dieses auf für Menschen befahrbare Größe erweitert werden. Die Forscher zwängten sich durch den Spalt und fanden eine Halle, die eine Fläche von etwa 8 mal 10 Metern aufweist und 5 Meter hoch ist. Der Hohlraum ist mit Lehm und Bruchgestein bedeckt, er weist kaum Sinterschmuck auf.
Er wurde „I-Punkt-Halle“ genannt, weil seine Entdeckung sozusagen den I-Punkt auf ein außergewöhnliches Forschungsjahr 2006 im Blauhöhlensystem setzt: Nach den großen Entdeckungen im Blautopf und der Vetterhöhle konnte jetzt auch in der „Hessenhauhöhle“ ein erster Erfolg erzielt werden. Mögliche Fortsetzungen der Halle sind verstürzt. In den letzten Wochen waren Sicherungsarbeiten notwendig, um möglichst gefahrlos weitergraben zu können.
Wir hoffen, von hier aus in weiterführende natürliche Hohlräume vorstoßen zu können. Ob dies gelingt, werden die kommenden Grabungseinsätze zeigen. Der Luftzug weist auf jeden Fall den weiteren Weg…