Entwässerung der Hessenhauhöhle zum Blauhöhlensystem nachgewiesen – erste Ergebnisse des Markierungsversuches

Am Nachmittag des 21.4.12 hatte ein Team der Arge Blaukarst in der Hessenhauhöhle 100 g Uranin in den Wasserfall kurz vor dem Säulensiphon eingegeben. Dieses Ereignis wurde ausgiebig von den Filmemachern und Fotografen der Gruppe dokumentiert. Andreas Schober konnte dabei die Eingabe des Uranins auch mittels 3D-Fotografie festhalten.

Wenig später gaben die Kollegen von der Arge Blautopf 200 g Amidorhodamin G in die Urblau ein – vergleiche den ausführlichen Bericht auf der Homepage der Arge Blautopf und den Zeitungsbericht in der Südwestpresse.

Mittlerweile konnten von den Hydrogeologen vom Karlsruher Institut für Technologie die ersten Wasserproben aus dem Blautopf analysiert werden. Demnach dauerte es 39 Stunden bis die ersten Spuren des Uranins aus der Hessenhauhöhle im Blautopf nachweisbar waren – deutlich länger als aufgrund der bislang bekannten Färbeversuche erwartet. Der maximale Durchgang konnte erst nach 50 Stunden gemessen werden. Obwohl die direkte Entfernung zwischen Eingabestelle und Blautopf nur 3,2 km beträgt scheinen die langen Siphonstrecken im Eingangsbereich des Blauhöhlensystems und die geringe Schüttung des Blautopfes während der Eingabe des Markierungsstoffes (1368 l/s) zu dieser recht hohen Fliesszeit geführt zu haben.

Zwar konnte jetzt gesichert werden, dass die Hessenhauhöhle in das Blauhöhlensystem entwässert, allerdings wird es noch ein paar Tage dauern, bis die Speicherkarten der Datenlogger ausgelesen werden können und damit feststeht, an welcher Stelle das Wasser der Nordblau in das Blauhöhlensystem eintritt.

Mit der Salzverdünnungsmethode konnte ausserdem die Schüttung der Nordblau bestimmt werden. Als Mittelwert aus zwei Versuchen ergab sich eine Schüttung von 685 l/s, also ziemlich genau die Hälfte der Schüttung des Blautopfes am Versuchstag.

Gegen Ende des Versuchstages konnten durch Taucher der Arge Blaukarst noch Aktivkohlesäckchen an allen Zubringern der Hessenhauhöhle angebracht werden, damit der Durchgang der Markierungsstoffe während des regionalen Markierungsversuches am 28.4.12 erfasst werden kann.

An diesem Tag sollen in den Ablauf der Kläranlage Ost in Laichingen 1,5 kg Uranin sowie in Zainingen (ehem. Kläranlage) 2 kg Amidorhodamin G eingegeben werden.

Erich Ruopp und Wieland Scheuerle bei der Eingabe des Uranins in die Nordblau. Foto: Andreas Schober

 

Ein Gedanke zu „Entwässerung der Hessenhauhöhle zum Blauhöhlensystem nachgewiesen – erste Ergebnisse des Markierungsversuches

  1. Wow, das ist echt toal schlau ausgeklügelt, ich dachte immer man macht sowas nur mit Ultraschall und ist dadurch logischerweise auf zugehbare Bereiche beschränkt. Ich finde diese Höhlensysteme total faszinierend! Tolle Arbeit!

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