Weiterer Vorstoss nach Süden und Biwaktour im Rahmen der Probennahme für den Markierungsversuch

Am 28.04.12 waren wieder zwei Tauchteams in der Hessenhauhöhle aktiv, diesmal allerdings zeitgleich. Dies bedingte zwar eine deutlich stärkere Eintrübung der flussabwärts gelegenen Siphonstrecken, war aber aufgrund der mittlerweile sehr guten Ausleinung von Säulensiphon und Karrensiphon tolerierbar.

Das flussaufwärts forschende Team erkundete diesmal den Blaubach. Karsten Gessert konnte den dortigen Endsiphon bis zu einer durch Kies verengten Passage 10 Meter weit betauchen. Ein Aufgraben scheint möglich.

In der Zwischenzeit setzte ein zweites Team die Vermessung der Höhle Richtung Blauhöhlensystem fort. Der Richtung Süden ziehende Gang erweiterte sich zu einer sehr grossen (Länge 50 m, Breite 30 m, Höhe 23 m) Halle und endete dann leider an einem erneuten Siphon, in den der 15 m breite Höhlenfluss abtauchte.

Auf dem Rückweg konnte jedoch ein neuer Seitengang entdeckt werden, der Richtung Norden zieht und von einem Bach durchflossen wird. Am Morgen waren in der Laichinger Kläranlage 1,5 kg Uranin ausgebracht worden und da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass dieser Seitengang in Verbindung mit der Eingabestelle steht, wurde auch hier noch ein Aktivkohlesäckchen angebracht.

Es konnten 119 Meter vermessen werden, damit erhöht sich die Ganglänge auf 3149 Meter.

Um möglichst lückenlos Wasserproben in der Hessenhauhöhle im Rahmen des Markierungsversuches ziehen zu können  wurde in der Höhle bis einschliesslich 30.4.12 biwakiert.

Anschliessend finden weiterhin tägliche Beprobungen statt, jedoch in reduzierter Probennahmerfrequenz. Jeweils an den Wochenenden werden die Aktivkohlesäckchen gewechselt.

Im Mörikedom konnten mittlerweile lt. Ute Bellmann vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erste Spuren des in der Nordblau am 21.04.12 ausgebrachten Uranins nach 30 Stunden  mit einem Datenlogger nachgewiesen werden. Bis zum ersten Nachweis im Blautopf vergingen 39 Stunden. Vergleiche hierzu auch den ausführlichen Bericht der Arge Blautopf.

Frank Liedtke an der 15 Meter breiten Nordblau, die an dieser Stelle in einen noch unerforschten Siphon Richtung Blauhöhlensystem abtaucht. Foto: Jürgen Bohnert