Umgehung des Blaubachsiphons entdeckt

22.06.2011: Am vergangenen Wochenende konnte in der Hessenhauhöhle kurz hinter dem Suppinger Siphon der sogenannte Brachiopodengang entdeckt werden. Überraschenderweise stellte sich heraus, dass über diesen Gang der Siphon am Ende der Blaubachklamm umgangen werden kann.

75 m Ganglänge konnten vermessen werden, es wurde auf offener Strecke umgedreht. Damit hat sich die aktuelle Gesamtlänge auf 1510 m erhöht. Beim Vortrag am 02.07. wird die Arge Blaukarst den neuen Plan präsentieren, der mit nunmehr drei offenen Fortsetzungen hinter dem Suppinger Siphon deutlich komplexer geworden ist.

Roland Konopac am Blaubach (Foto: Jürgen Bohnert)

Roland Konopac am Blaubach (Foto: Jürgen Bohnert)

Vortrag über die aktuellen Forschungserfolge der Arge Blaukarst in der Hessenhauhöhle, Gemeinde Berghülen, Alb-Donau-Kreis

10.6.2011: Etwa 2 Kilometer südlich von Berghülen befindet sich im Wald „Buch“ die Hessenhaudoline. Nach Entdeckung eines auffälligen Luftzuges im Mai 2005 gruben hier seit Januar 2006 Höhlenforscher der Arbeitsgemeinschaft Blaukarst einen 130 Meter tiefen Schacht aus, um schließlich Ende März 2011 den Zustieg zu einem bis dahin unbekannten Höhlenfluss freizulegen. Innerhalb weniger Wochen konnte dieser „Nordblau“ benannte Fluss auf fast einen Kilometer Länge erforscht werden. Der Flusstunnel ist bis zu 20 Meter breit und hoch und weist stellenweise traumhaften Sinterschmuck auf. Die Forschungen werden sicher noch viele Monate und Jahre andauern, da die Forschungstouren sehr anspruchsvoll sind. Die Arge Blaukarst erwartet, dass die „Nordblau“ ein Teil des Blauhöhlensystems wird und auch noch weiter Richtung Laichingen verfolgt werden kann.

Um die örtliche Bevölkerung über dieses erfolgreiche Projekt und die jüngsten Entdeckungen zu informieren, findet am Samstag, den 2. Juli 2011 um 20:30 Uhr eine Vortragsveranstaltung in der Auhalle in Berghülen statt. Der Eintritt ist frei, die Halle ist ab 19:30 Uhr geöffnet. Für Getränke ist gesorgt.

Zwischen Suppinger und Spaghettisiphon (Foto: Andreas Kücha)

Zwischen Suppinger und Spaghettisiphon (Foto: Andreas Kücha)

Spaghettisiphon durchtaucht

08.06.2011: In den vergangenen Wochen hatten die Mitglieder der Arge Blaukarst hauptsächlich Touren zum Materialtransport sowie zur Fim- und Fotodokumentation in die Hessenhauhöhle unternommen. Am 04.06.2011 gelang nun Andreas Kücha die Durchtauchung des sogenannten „Spaghettisiphons“, hinter dem die Hauptfortsetzung der Höhle Richtung Laichingen zu erwarten ist. Nach dem 30 Meter langen Siphon setzt sich der Gang über Wasser weiter fort. Anschliessend konnte noch mit der Vermessung eines neuen Zubringers kurz vor dem Spaghettisiphon begonnen werden, der genau nach Norden zieht. Auch hier wurde auf offener Strecke umgedreht.

Die neue Gesamtlänge beträgt 1435 Meter.

Frank Liedtke und Andreas Kücha nach dem Tauchvorstoss im Spaghettisiphon (Foto: Jürgen Bohnert)

Frank Liedtke und Andreas Kücha nach dem Tauchvorstoss im Spaghettisiphon (Foto: Jürgen Bohnert)

Neuer Siphon in der Hessenhauhöhle

17.05.2011: Am vergangenen Wochenende waren wieder mehrere Vermessungsteams in der Hessenhauhöhle unterwegs. Im Schlotsystem in der Nähe des Säulensiphons – dem sogenannten „Toten Gebirge“ – konnten 124 Meter Gesamtlänge bis zu einer Höhe von 62 Meter über dem Wasserspiegel vermessen werden. Am oberen Ende des „Toten Gebirges“ befindet sich eine Halle mit schönen Kristallen. Luftzug deutet auf weitere Fortsetzungsmöglichkeiten hin.

Hinter dem Suppinger Siphon konnten 160 Meter Neuland vermessen werden. Am Vermessungsendpunkt versperrt der sogenannte „Spaghettisiphon“ den Weiterweg, dessen Decke nur knapp unter der Wasserlinie verläuft und der bei einer der kommenden Touren durchtaucht werden soll.

Die neue Gesamtlänge beträgt 1363 Meter.

Kurzmitteilung

Ein-Kilometer-Marke in der Hessenhauhöhle überschritten

09.05.2011: Vergangenen Samstag wurde in der Hessenhauhöhle hinter dem Suppinger Siphon weitervermessen. Der Gang setzt sich in gewohnter Grösse Richtung Laichingen fort.

Die aktuelle Gesamtlänge beträgt 1077 Meter.

Schlot bis 70 Meter Höhe erkundet, Gang hinter Suppinger Siphon vermessen

26.04.2011: In einer großen Gangerweiterung am Säulensiphon war schon bei den ersten Begehungen der Nordblau ein hoher Schlot aufgefallen. In vier Exkursionstagen gelang einer Gruppe von jeweils zwei bis drei Personen die Besteigung des Schlotes bis in eine Höhe von ca. 70 Metern über dem Flussniveau. Die Besteigung des senkrechten Schlotes wurde unter dem Einsatz einer Kletterstange und im freien Klettervorstieg durchgeführt. Die Sicherung erfolgte entsprechend einer alpinen Erstbegehung am dynamischen Seil über eingebohrte Felsanker und an natürlichen Befestigungspunkten.

Die erkundeten Schächte weisen einen Durchmesser von teilweise 10 Metern auf. Die starke Korrosion des Gesteins erinnert an alpine Schächte, im oberen Bereich des Schlotes finden sich schöne Wandsinter und feine Kristallrasen. Das entdeckte Schacht-Schlotsystem wird seinem alpinen Charakter entsprechend „Totes Gebirge“ benannt. Das sehr zerklüftete Gestein in „Toten Gebirge“ bietet zahlreiche Ansatzpunkte für weiterführende Schächte und Gänge.

Parallel dazu konnte ein Höhlentauchteam den Suppinger Siphon und den Gang dahinter auf 136 Meter Länge vermessen. Am Umkehrpunkt mündet ein weiterer Zubringer ein, der Hauptgang setzt sich mit einer Gangbreite von bis zu 20 Metern weiter Richtung Laichingen fort.

Die aktuelle Gesamtlänge hat sich auf 960 Meter erhöht, der tiefste Punkt der Höhle befindet sich momentan am Grund des Suppinger Siphons 140 Meter unter dem Schachteinstieg.

Frank Liedtke beim Transport eines Tauchgerätes (Foto: Jürgen Bohnert)

Frank Liedtke beim Transport eines Tauchgerätes (Foto: Jürgen Bohnert)

Suppinger Siphon durchtaucht – Gang führt weiter Richtung Laichingen

19.04.2011: Am vergangenen Samstag konnte in der Hessenhauhöhle der flussaufwärts gelegene Suppinger Siphon von Jürgen Bohnert, Jörn Brumme und Frank Liedtke durchtaucht werden. Beim Transport der schweren Tauchgeräte durch die Nordblau wurden die drei von Roland Konopac, Johanna Bartosch und Stephan Liedtke unterstützt.

Der Siphon ist nur 10 Meter lang und wird daher für die kommenden Expeditionen kein grosses Hindernis darstellen. Der Gang setzt sich hinter dem Siphon in vertrauter Grösse Richtung Laichingen fort, Wasserrauschen deutet auf eine offene Flussstrecke hin.

Bericht der Südwestpresse vom 20.04.2011 zu den neuen Entdeckungen in der Hessenhauhöhle

Frank Liedtke, Jürgen Bohnert und Jörn Brumme (vlnr) nach dem erfolgreichen Tauchgang im Suppinger Siphon (Foto: Frank Liedtke)

Frank Liedtke, Jürgen Bohnert und Jörn Brumme (vlnr) nach dem erfolgreichen Tauchgang im Suppinger Siphon (Foto: Frank Liedtke)

Neuer Siphon in der Hessenhauhöhle entdeckt

Pressemitteilung der Arge Blaukarst vom 11.04.2011:

Am vergangenen Samstag setzten Mitglieder der Arge Blaukarst die Erforschung der „Nordblau“ weiter fort. Flussaufwärts konnten in dem immer noch sehr großen Gang 136 Meter Strecke in nordwestlicher Richtung vermessen werden. Der Fluss strömt weiterhin sehr stark, die messerscharfen Felsen erfordern eine vorsichtige Fortbewegung. Auch dieser Gangabschnitt ist von großen, wunderschönen Tropfsteinformationen gesäumt. Am Ende dieses Abschnitts liegt ein Siphon, aus dem der Fluss hervorquillt. Dieser Siphon wurde „Suppinger Siphon“ genannt.

Der Focus der nächsten Touren wird sein, die beiden Siphons der Nordblau zu umgehen.

Die Gesamttiefe der Hessenhauhöhle liegt unverändert bei 136 Meter, die Gesamtlänge beträgt jetzt 838 Meter.

Udo Wieczorek, Thilo Müller und Fritz Mammel am "Suppinger Siphon" (Foto: Andreas Kücha)

Udo Wieczorek, Thilo Müller und Fritz Mammel am "Suppinger Siphon" (Foto: Andreas Kücha)

Flusstunnel in der Hessenhauhöhle

Pressemitteilung der Arge Blaukarst vom 04.04.2011:

Am vergangenen Wochenende konnten Mitglieder der Arge Blaukarst den unterirdischen Flusslauf der „Nordblau“ weiterverfolgen. Flussabwärts – d.h. Richtung Süden – endete die Vermessung nach 50 Metern an einer Unterwasserpassage, dem sogenannten „Säulensiphon“. Evtl. besteht jedoch eine Möglichkeit diesen Siphon über einen grossen Kamin an der Decke zu umgehen, der bei einer der nächsten Touren erklettert werden soll.

Flussaufwärts konnten in dem 5-10 Meter breiten und 10-20 Meter hohen Gang 300 Meter Strecke in westnordwestlicher Richtung vermessen werden. Teils müssen tiefere Wasserpassagen schwimmend oder mit dem Boot gequert werden. Die Strömung ist stellenweise sehr stark. Grosse Tropfsteinsäulen von bis zu 10 Meter Höhe, Tropfsteinvorhänge und sogenannte Excentriques – filigrane Tropsteingebilde, die in bizzaren Formen entgegen der Schwerkraft wachsen – säumen den Weg.

Die aktuelle Gesamttiefe der Hessenhauhöhle beträgt mittlerweile 136 Meter, die Gesamtlänge liegt bei 700 Metern.

Bericht der Südwestpresse vom 05.04.2011 zu den neuen Entdeckungen in der Hessenhauhöhle

Bootsfahrt auf der Nordblau (Foto: Andreas Schober)

Bootsfahrt auf der Nordblau (Foto: Andreas Schober)

Durchbruch in bislang unbekannte Teile der Blauhöhle gelungen

31.03.2011: Am vergangenen Wochenende ist Mitgliedern der Arge Blaukarst überraschend hinter dem derzeitigen Grabungsendpunkt im “Regenschacht” der Hessenhauhöhle (Berghülen, Alb-Donau-Kreis) der Durchbruch in ein größeres Wasserhöhlensystem gelungen. Durch eine Schreilotung in der sogenannten “Echokluft” hatten sich schon vorher größere Hohlräume durch ein Echo angekündigt.
Über die bachdurchflossene “Plätscherklamm” gelangten die Forscher schließlich in den ca. 10 Meter breiten “Rauschtunnel”, in der lautes Wasserrauschen zu vernehmen war. 200 Meter hinter dem “Regenschacht” mündete die “Plätscherklamm” schließlich in einen etwa 10 Meter breiten und 15 Meter hohen Tunnelgang ein, der von einem reißenden Höhlenfluss durchflossen wurde. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ist dieser Fluss Teil des Blauhöhlensystems, weshalb die Forscher ihn aufgrund seiner geografischen Lage auf den Namen “Nordblau” tauften.
Den Forschern fiel der typische Kläranlagengeruch des Wassers auf, weshalb die Vermutung geäußert wurde, dass der Höhlenfluss mit Zubringern im Stadtgebiet von Laichingen in Verbindung steht. Bis zur dortigen Käranlage beträgt die Distanz aber noch gut 7 Kilometer Luftlinie. An den kommenden Wochenenden wollen die Forscher der Arge Blaukarst weiter in die Karsthöhle vordringen. Weitere Details folgen in Kürze.

Bericht in der Südwestpresse über die Neuentdeckungen.